ERÖFFNUNG: JOACHIM RICHAU

Ab Mitte/Ende der 1990er Jahre setzt sich Joachim Richau verstärkt mit dem landschaftlichen Raum und seiner Struktur auseinander. Seit 2005 reist er dafür nach Schweden. Bei seinen zum Teil mehrmonatigen Aufenthalten zieht er sich in kaum bewohnte Gegenden zurück. Zum Werkkomplex Fragment gehören beispielsweise mehrere Bilder, für die der Fotograf einen verlassenen Steinbruch aufsuchte.
Bestimmend in diesen Bildkompositionen der jüngsten Schaffensphase ist die Dualität zwischen einer annähernd opaken Oberfläche, einer mehrschichtigen Schneedecke, und dem darunter liegenden rotbraunem Gestein. Dass die Bilder in Fragmenten einen winterlichen Steinbruch zeigen, spielt eine untergeordnete Rolle.
Ziel ist nicht die Dokumentation konkreter Orte. Bei den extremen Nahaufnahmen von Eisoberflächen oder Steinwänden erreicht er eine Abstraktion, die das jeweilige Bildsujet ohne zeitlichen und räumlichen Kontext erscheinen lässt. Viele Fotografien dieses Werkkomplexes entfalten zudem eine malerische Wirkung, oszillieren an der Grenze von Figuration und Abstraktion.

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