Tour 2019 Komponist, Maler, Sänger, Clown, Violinist und vor allem
melancholischer Chansonnier: Bereits bei seinem ersten Auftritt in
Deutschland im Mai 1974 bezauberte der damals hierzulande noch völlig
unbekannte Herman van Veen sein Publikum mit seinem unverwechselbaren
stillen Charme. Und noch heute, im Jahr seines vierzigsten
Bühnenjubiläums in Deutschland, zählt er zu den beliebtesten und
bekanntesten niederländischen Bühnenkünstlern. Sein Jubiläum
begeht Herman van Veen nicht nur mit der Tournee „Wunschkonzert“,
auf der er ausschließlich Lieder singt, die das Publikum sich von ihm
wünscht. Auch für sein neues Album „Hin und wieder“ (VÖ 25.
April 2014) hat der Liedermacher seine Fans gebeten, ihm ihre
Lieblingslieder aus seinem Repertoire zu nennen. Die beliebtesten
Wunsch-Lieder hat er extra für „Hin und Wieder“ neu eingespielt
und mit neuen Songs ergänzt. So einer ist immer wieder am Anfang,
egal was er bis heute geleistet hat – und nun ist das große Staunen
zurück. Rund 150 Tonträger, über 60 Bücher und ungezählte
Auftritte zwischen Kerkrade und Kapstadt haben ein globales Publikum
von Herman van Veen überzeugt. Aber auch im fünften Jahrzehnt seines
so facettenreichen Schaffens fehlt dem poetischen Gesamtkunstwerk aus
den Niederlanden für Selbstzufriedenheit die Zeit. Die kleinen
Geschichten, die etwas in jedem zum Klingen bringen, spuckt das Leben
alle Tag neu aus. Und bevor man sich recht versieht, ist bei ihm
bereits eine neue Zeile, eine neue Ballade und dann ein neues Album
daraus geworden. Das ist für ihn „im Augenblick“, so der Titel
der zum September veröffentlichten CD, im Grunde das Einzige was
zählt. Der ureigene Grundton war jedoch schon erkennbar, als
Hermannus Jantinus van Veen, Sohn eines Schriftsetzers aus Utrecht,
1965 mit dem Solo-Programm „Harlekin“ sein Debut auf der Bühne
gab. Der damals 20-jährige, der Geige und Gesang studierte,
inszenierte seinen Kosmos mit der leisen, aber eindringlichen Art des
unangepassten Melancholikers und wurde in wenigen Jahren auch
außerhalb der Niederlande bekannt. Sein deutschsprachiges Album
„Ich hab ein zärtliches Gefühl“ (1973) verhalf ihm im
Nachbarland zum Durchbruch; seine Musikfabel von der Ente „Alfred
Jacobus Kwak“ erlebte quer durch Europa Adaptionen als Kinderbuch,
Bühnenstück und Zeichentrickserie. Formen und Genres waren ja stets
einerlei, solange nur sein Staunen über fast alles adäquat zum
Ausdruck kam. Van Veens Töne und Texte sind in der Summe ein
konstantes Plädoyer für den aufrichtigen Menschen. Warum halten
sich unter seinen vielen Ehrungen künstlerische Preise und
humanitäre Auszeichnungen die Waage. 1999 erhielt der viersprachige
Unicef- Botschafter für seine Beiträge zur deutsch-holländischen
Verständigung das Verdienstkreuz am Bande der BRD. 2005 wurde ihm
die Martin-Buber-Plakette verliehen, und 2008 wurde er in seiner
Heimat zum Ritter im Orden des Niederländischen Löwen ernannt –
nicht zu reden von den selbst gegründeten Initiativen sowie
zahlreichen Musik- und Fernsehpreisen wie dem Silbernen Bären des
Berliner Filmfestivals.
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17/11/2019 Last update